Dieser Beitrag versteht sich als kleines Kochrezept bzw. Motivation für den Einstieg in den Empfang von Satelliten bzw. der Internationalen Raumstation ISS.
In regelmäßigen Abständen werden SSTV Bilder von der ISS ausgesendet. In der Regel werden diese mit einigen Tagen Vorlauf z.B. auf [1] oder [2] angekündigt.
Für den Empfang reicht in der Regel ein FM Handfunkgerät nebst orignaler Antenne, da die Ausgangsleistung auf der ISS deutlich größer ist als von anderen umlaufenden Satelliten. Die Bilder werden üblicherweise in FM und im SSTV Modus PD120 übertragen. Als einfachste Möglichkeit die Bilder zu dekodieren, bietet sich ein (Android) Mobiltelefon an. Die App „Robot36“ kann die üblichen SSTV Modi dekodieren und es reicht, das Mikrofon des Handys in der Nähe des Lautsprechers des Handfunkerätes zu platzieren. Die Lautstärke des Funkgerätes muss ggf. angepasst werden.
Als Frequenz wird normalerweise 145.800 MHz verwendet. Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Frequenz ist auch der Doppler-Effekt nahezu vernachlässigbar, was den Empfang zusätzlich vereinfacht. Er muss schlicht nicht zwingend berücksichtigt werden.
Somit bleibt zuletzt nur noch festzustellen, wann die ISS „sichtbar“ ist. Das kann ebenfalls mittels einer App auf dem Mobiltelefon einfach ermittelt werden. Als App bietet sich hier z.B. der „ISS-Detector“ an. Die Überflüge können damit sogar basierend auf dem aktuellen Standort errechnet und angezeigt werden.
Alternativ können Webseiten wie z.B. [3] mit den notwendigen Informationen gefüttert werden und dann die nächsten Überflüge anzeigen. Ein Beispiel zeigt der nachfolgende Screenshot.
Es lohnt sich einige wenige Minuten früher als angezeigt, bereitzuhalten und zu lauschen. Gerade beim Auf- und Untergang muss die Polarisation der Antenne ggf. verändert werden, um den Empfang zu optimieren. Ab einigen Grad Elevation (je nach Umgebung) ist das Signal aber sehr schnell rauschfrei zu empfangen. Ein Versuchsaufbau mit IC-705 zeigt das nachfolgende Bild.
Somit ist der Empfang und die Dekodierung der SSTV Bilder von der ISS praktisch mit Hausmitteln zu erreichen. Optimiert werden können die Ergebnisse mit einer kleinen externen Richtantenne (z.B. Yagi) und freier(er) Sicht auf den Horizont.